Die drehn sich mit dem Wind
(später "Ohne Ehre")

Vergiß nie unsre Angst, vergiß nie unser Leid,
vergiß nie all die Lügen,
und die Lügen auch noch heut,
vergiß nie Muttertränen
um's auf der Flucht erschoss'ne Kind,
erschossen auf Befehl von denen,
die sich jetzt drehn mit dem Wind.

Die dreh'n sich mit dem Wind,
die dreh'n sich mit dem Wind,
die ohne Ehre sind,
die drehn sich mit dem Wind.

Die wechseln schell die Fahnen,
die wechseln schnell das Boot,
wendige Untertanen,
gestern braun und heute rot,
parieren wie die Hunde,
weil sie hündisch sind,
die immer reden nach dem Munde,
sich immer drehen mit dem Wind.

Die dreh'n sich mit dem Wind....

Würde der Wind heut anders weh'n,
von Peking vielleicht her,
dann wäre ich, dann wären,
soviele hier nicht mehr,
die hätten kein Erbarmen,
weil sie erbärmlich sind,
die rudernd mit den armen,
sich jetzt dreh'n mit dem Wind.

Die dreh'n sich mit dem Wind....

Ich will keine Sühne,
in mir da ist kein Haß,
das sie abgehn von der Bühne,
nur das will ich, nur das,
und das sie friedlich gehen,
so wie wir friedlich sind,
sie soll'n sich weiter drehen,
und wir machen den Wind.

Die dreh'n sich mit dem Wind,