Das nächste Lied habe ich für die ewig Gestrigen geschrieben, die immer noch einer Theorie anhängen, die längst überholt ist, die immer noch in den Kategorien dieser Theorie denken, die immer noch den Traum träumen, der für unsere Völker zum Alptraum geworden ist.

Die Träumer

Sie träumen noch immer
den Traum, der zerbrach,
der sie unendlich betrogen,
doch sie werden nicht wach
und auch dieses Lied,
es weckt sie kaum,
aus'm Traum, der zerbrochen,
aus'm zerbrochenen Traum.

Der Traum ist zerbrochen an der Realität,
das Kriterium der Wahrheit, das Ihr glatt überseht,
der Traum ist zerbrochen, weil man nicht bedacht
die Kleinheit des Menschen, die seine Größe ausmacht.
Der Traum ist zerbrochen, nicht weil ein Herrscher ihn brach,
ist an sich selbst gestorben, und ich trau're nicht nach.
Der Traum ist zerbrochen und der große Mann,
würde Träumer Euch nennen, der den Traum einst ersann.

Sie träumen noch immer....

Sie träumen vom Menschen, den's nicht gibt, den es nie
wirklich geben kann, nur in der Traumtheorie,
der allesamt sie verfallen sind,
das macht sie für verwirklichte Träume blind.
Wahrgewordene Träume, die gibt's nebenan,
wo man wirklich frei sprechen und frei wählen kann,
das könn' sie nicht fassen, was ich versteh,
durch ihre Traumbrille, sehn sie nicht, wie ich seh.

Sie träumen noch immer .....

Und die da oben die fürchten sich kaum,
vor'nem Traum, der zerbrochen, vor 'nem zerbrochenem Traum,
sie fühl'n sich in Wahrheit nur gestichelt geneckt,
während diese Klarheit sie unheimlich erschreckt.
Es gibt nicht sehr viele mit Mut in dem Land,
und noch weniger gibt es mit Mut und Verstand,
wir brauchen uns alle in dieser Zeit,
drum lasst nicht zu, dass ein Traum uns entzweit.

Sie träumen noch immer .....



(Ansage auf Kassette "Die Herabwürdigung": Das nächste Lied habe ich für all diejenigen geschrieben, die der Meinung sind, dass hier einiges im Land schief läuft und die nicht, so wie ich, der Meinung sind, dass hier alles schief läuft.)


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