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Foto via www.paPPa.com
siehe auch: http://www.mathieu-carriere.com

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"Vater, warum hast Du mich verlassen?"
Die Fernseh-Talkrunden zu "Die Frau von Checkpoint Charlie" waren ein Beleg für die niedrige Stellung von Vaterrechten in Deutschland

An ein Kreuz gebunden sprach 2006 Schauspieler Mathieu Carrière vorm Bundesinnenministerium bei einer Demonstration von "Väteraufbruch für Kinder e.v." die Worte "Vater, Vater, warum hast Du mich verlassen". Die Fernseh-Talk-Shows mit Jutta Gallus und die darin vorkomende völlige Ausblendung des Vaters der Gallus-Töchter mit seinen Beweggründen und Gefühlen zeigt, wie niedrig der Bewusstseinststand der Gesellschaft bezüglich der Vaterrechte ist und wie notwendig Aktionen sind, das zu ändern.

Als DDR-Bürgerrechtler stehe ich politisch natürlich voll auf der Seite der mutigen und aufrechten Jutta Gallus in Totalverurteilung eines verbrecherischen Regimes, dass den Bürgern die primitivsten Menschenrechte verwehrt hat.

Als Vater stehe ich allerdings woanders und erkenne das, was unsere "Experten" in den Medien mal wieder völlig unter den Tisch fallen lassen: Neben dem Menschenrecht der Mutter auf ihre Kinder und der Kinder auf ihre Mutter steht das Menschenrecht des Vaters auf seine Kinder und der Kinder auf ihren Vater.

Man stelle sich den umgekehrten Fall vor, dass ein Vater ohne Zustimmung der Mutter nach der Partnerschaftstrennung mit deren Kindern "Republikflucht" begeht, im Wissen darum, dass sich Mutter und Kinder zukünftig nicht mehr sehen werden.

Man stelle sich vor, dass nach missglückter "Republikflucht" und Inhaftierung des Vaters die Kinder zwei Jahre von der Mutter betreut werden und der Vater trotzdem nach seiner Haftverbüßung eine Rückkehr in den Osten zu den Kindern ablehnt und vom Westen aus fordert, dass die Kinder ihm zugesprochen werden und die Mutter freiwillig ganz auf die Kinder verzichten soll mitsamt dem Sorgerecht, dass der Vater bei seiner Ausreise der Mutter schriftlich übertragen hat.

Jutta Gallus sollte sich bewusst sein, dass sie mit der "Republikflucht" und mit dem nach dem Freikauf in den Westen gestellten alleinigen Anspruch auf die Töchter genau das gleiche getan hat, was sie dem SED-Unrechts-Regime diesbezüglich vorwirft. Sie sollte sich also hüten, sich moralisch über den Vater zu stellen. Dass der sich nach ihrem extrem egoistischen Verhalten ihm gegenüber danach möglicherweise nicht von der fairsten und gerechtesten Seite gezeigt hat, ist doch wohl nachvollziehbar.

Besonders nachvollziehbar von den Millionen Müttern in Ost und West, die ihren Expartnern und ihren Kindern genau das angetan haben, was das SED-Unrechts-Regime Jutta Gallus und ihren Töchtern angetan hat.

Dieses millionenfache zum Himmel schreiende vom Gesetzgeber legitimierte Unrecht an Vätern, das heute noch so passiert wie gestern, wird  morgen genauso aufgearbeitet werden wie heute das DDR-Unrecht und gestern die Naziverbrechen, darauf kann sich die Gesellschaft schon mal gefasst machen.


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Der folgende Reaktion auf obigen Kommentar bei rp-online von Autor "neinens" am 04.10.07 18:41 unterstreicht die von mir getroffenen Bewertungen:

http://www.rp-online.de/public/comments/index/aktuelles/gesellschaft/medien/485804

"Der Vater verlor seine Kinder"

Ein Prozess, den Frau Fleck (Gallus) gegen den Vater ihrer Kinder anstrengte (und verlor), hat den Kontakt der Kinder zu ihrem Vater zerstört. Nachdem die Kinder im Westen waren, hat sich die Tragik umgekehrt. Jetzt hat zwar die Mutter ihre Kinder, aber der Vater hat sie traurigerweise verloren. Viele falsche Behauptungen stehen im Raum. Es ist eine ungerechte Betrachtung, wenn die Belastungen von Herr Gallus in sog. Dokumentationen nicht vorkommen. Er selbst stand ständig unter Beobachtung der Staatssicherheit und hat sie nicht etwa betrieben. Es wäre wünschenswert, wenn die Töchter versuchten, diese Beschuldigungen nachzuprüfen und aufzugeben. Von der Mutter, Frau Fleck selbst, ist das nach diesen Ereignissen nicht zu erwarten. Ich habe nicht die Absicht, das Verhältnis zwischen Mutter und Töchtern mehr als nötig zu belasten, aber das sollte aus menschlichen Gründen doch aufgearbeitet werden. Ich kenne Herrn Gallus seit vielen Jahren als redlichen Menschen."